Mitten in die Elf
Immer noch dreht es sich am DeichkickerDonnerstag um den ersten Band der Deichkicker-Reihe. Wer die Treppenszene letzte Woche mochte, den wird sicher interessieren, was Sarah darüber denkt:
Du scheiße! Ich befinde mich im Arm eines mir völlig fremden Mannes. Als ich gestolpert bin, ist mir beinhahe das Herz stehengeblieben. Es waren noch vier Stufen nach unten und wenn ich tatsächlich gefallen wäre, hätte ich mir richtig weh getan. Doch dann war da plötzlich jemand und hat mich aufgefangen. Meine Tasche ist im hohen Bogen weggeflogen, aber ich, ich bin gegen die Brust meines Nachbarn geklatscht. Er hat verhindert, dass ich genauso unsanft auf dem Boden lande wie meine Tasche, hat meine Arme gegriffen und sich vor mich gestellt. Der Mann hat echt gute Reflexe, das muss man ihm lassen. Was mache ich denn hier? Möglicherweise stehe ich unter Schockstarre. Schnell mache ich mich von ihm los und trete einen Schritt zurück.
Er stellt sich als Jonas vor und ich möchte einfach nur im Erdboden versinken. Geht es nicht noch peinlicher? Wer möchte nicht seine Nachbarn kennenlernen, indem er wie ein Depp mit dem Absatz an einer Stufe hängenbleibt und hilflos durch die Luft segelt. Sicher ist mein Gesicht feuerrot. Ich bedanke mich und stelle mich als Sarah vor, während ich unauffällig versuche, meine Tasche zu orten.
Das war wohl nicht unauffällig genug. Er dreht sich um, hebt sie auf und reicht sie mir. Ein Gentleman, wie er im Buche steht, aussehen tut er wie ein Herrenmodel und sein Geruch … Ich besinne mich darauf, weshalb ich überhaupt die Treppe so heruntergehechtet bin – ich bin spät dran. „Ich muss los“, entschuldige ich mich und eile durch die Tür zu meinem Auto. Ich spüre seine Blicke in meinem Rücken, doch ich drehe mich nicht noch einmal um.
Christin Lindner 